Brände in Kempenich

Von Jochen Seifert

1661

Das Dorf Kempenich fällt einem Großbrand zum Opfer. Aus einem Bericht von Pastor Beck: „Im Jahr 1661 geriet der Flecken Kempenich in einen so heftigen Brand, dass die Kirche, soweit das Dach sich erstreckte, das Pfarrhaus, die Schule und die übrigen Häuser bis auf drei gänzlich eingeäschert wurden.“ Für den Wiederaufbau wurden Befestigungsmauern und Tore niedergelegt.

1753

Ein Großbrand vernichtet das gesamte Dorf bis auf drei Häuser, die vermutlich etwas abseits der dichten Bebauung standen. Nach Überlieferungen handelte es sich dabei um den Heidnerhof, den Hof Goldbach und das Paste Haus (lag damals am Ortsrand).

1847

Ein Großbrand vernichtet den alten Ortskern. Am 20. März, abends zwischen 7 und 8 Uhr, brach in dem Stall des Ackerers Matthias Ebert, Ecke Oberdorf/Enggasse, ein Feuer aus, was innerhalb von einer Stunde 54 Wohnhäuser und ca. 50 Nebengebäude einäscherte. Fast alle Gebäude waren mit Stroh gedeckt. Sämtliche Frucht, zwei Kühe, mehrere Schafe und Schweine verbrannten mit. Das Pfarrhaus wurde nur mit großer Mühe gerettet. Der Gesamtschaden wurde auf 30.000 Taler geschätzt. 46 Wohnhäuser waren bei der Rheinischen Provinzial Feuersozietät und zwei bei der Aachener-Münchener Gesellschaft versichert. Sechs Wohnhäuser hatten keine Versicherung.

1854

Am 28. März gegen 2 Uhr morgens entstand ein Feuer in dem bei dem Brand von 1847 verschont gebliebenen Teil des Dorfes zwischen den Nebengebäuden der Wwe. Hubert Geulig und des Israeliten Josef Kempenich. In mehreren Stunden wurden 45 Wohnhäuser, 15 Ställe und 20 Scheunen teilweise vollständig eingeäschert, teilweise zum größten Teil beschädigt. Sämtliche Frucht und Futtervorräte wurden vernichtet. In den Flammen kamen eine Kuh, ein Kalb, einige Schafe und Schweine um. Leider war auch ein Menschenleben zu beklagen. Die Tochter von Josef Kempenich konnte sich nicht mehr früh genug retten. Ein Gebäude war nicht versichert, aber alle hatten ihr Mobilar und die Frucht nicht versichert. Ausgezahlt wurden von den Versicherungen insgesamt 9456 Taler.

1868

Die im Hinterdorf gelegene Scheune des Wirtes Joh. Math. Weckbecker geriet am 3. Juli in Brand. Die Nachbargebäude konnten gerettet werden. Scheune und Futtervorräte waren versichert. Der Geschädigte erhielt damals 193 Taler = 580 Mark.

1889

Am 20. November gegen 11 Uhr vormittags brach in der Scheune Ackerers Matthias Ebert II (Ecke Großstraße/Enggasse) Feuer aus. Durch das rasche Eingreifen der Bürger konnte das Feuer auf das Gehöft beschränkt werden.

1890

Am Sonntag, 12. Februar, abends gegen 6 Uhr entstand abermals ein großer Brand in der Scheune der Geschwister Schomisch (Enggasse). Trotz der raschen Hilfe verbreitete sich das feuer mit rasender Schnelligkeit und legt in kurzer Zeit zwei Wohnhäuser und vier große, mit Frucht und Futter gefüllte, Scheunen in Asche. Alles war unterversichert – die Entschädigung betrug nur 8421 Mark.

1890

Kaum hatten sich die Bürger von dem Schrecken erholt, da brach ein neuer Brand in dem Wohnhaus des Steinhauers Anton Porz aus. Dieses und ein Nachbargebäude wurden vom Feuer zerstört. Da die letzten drei Brände alle in der Enggasse ausbrachen, vermutete man Brandstiftung.

1932

In der Nacht vom 6. zum 7. April brannte der Laden des Schmiedemeisters Grones (Entenpfuhl) samt Inhalt aus.

1935

Am Samstag, 12. Oktober, brannte das Sägewerk Wilms bis auf einen Holzschuppen und das Bürohaus nieder. Die Dampfmaschine und einige Gatter schienen noch brauchbar. 30 Arbeiter wurden vorübergehend arbeitslos.

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Juden in Kempenich

Von Jochen Seifert

1

Die ersten belegbaren Aussagen zu Juden in Kempenich gab es ab 1751. Damals standen sie unter dem Schutz des Grafen von Eltz als sogenannte „hochgräfliche Schutzjuden“. In welcher Beziehung diese jüdischen Bürger zu den nach 1800 namentlich bekannten Familien stehen, ist noch nicht bekannt.

2

1777 werden im Zusammenhang mit den „Schutzjuden“ erwähnt: die Juden Hirtz, dessen Schwiegersohn Leib sowie die Juden Wolff, Salomon und Daniel. 1778 sowie 1781 kamen noch die Juden Mayer, Simon und Salomon Löb dazu. 1808 lebten in Kempenich 12 Juden. 1817 gab es 16 Juden. In diesem Zeitraum gab es im ganzen Kreis Adenau nur diese 16 Juden. 1830 dann 21, 1858 fünf, 1895 acht und 1925 vier Juden.

3

Um 1800 gab es eine jüdische Familie Wolf in Kempenich. 1807 ist Oster Wolf in Kempenich gestorben, seine Witwe Dina lebte hier noch um 1810. Nachkommen in Kempenich sind nicht bekannt.

4

Der bekannteste Jude in Kempenich war sicherlich Salomon Kempenich, 1824 in Spessart geboren. Er war verheiratet mit Rosetta Lampert aus Glees und von Beruf Metzger. 1847 hatte er seine Metzgerei im späteren Haus von Otto Schmitt in der Großstraße, 1860 bis mindestens 1894 dann in der Großstraße (heute VOBA), dort hatte später Alex Groß eine Metzgerei. Sein Hobby war die Musik. Er war öfters mit dem „Postbältes“ Balthasar Schmitz I (1820) unterwegs. Sein Sohn Joseph Kempenich (1864) war ebenfalls Metzger und führte die Metzgerei in der Großstraße bei Otto Schmitt bis 1934. Er war verheiratet mit Henrietta (auch Jetta/Yeta genannt) Baer und starb 1942 im Vernichtungslager in Treblinka (Polen). Ihre beiden Töchter Rosetta (1896) und Frieda (1898) wanderten 1938 mit ihren Familien nach Milwaukee aus.

5

1825 wohnte Salomon Rosenthal (1770), ein Handelsmann, verheiratet mit Sarah Kempenich (1770), am Markt im späteren „Schäwesch-Haus“. Seine Frau war vermutlich ein Vorfahre der Kempenich-Familie. Er hat, wahrscheinlich aus Altersgründen, 1847 seinen ganzen Besitz verkauft.

6

1825 bis ca. 1860 hatte Joseph Feit (Veith) (* 1794) die Metzgerei in der Großstraße, die dann Salomon Kempenich übernahm. Joseph Feit verläßt dann Kempenich in Richtung Siegburg zu seinen Angehörigen.

7

Leiser Lazarus, verheiratet mit Feigel (Fanny/Vogel) Winter (1821), wohnte 1856 in einem Haus im Oberdorf, auf dem heute unbebauten Grundstück vor dem früheren Amtsgebäude. 1825 wohnte dort der Vater von Feigel, Leib Winter, der vielleicht aus Oberzissen stammte. Die Tochter von Leiser und Feigel, Lia (1863), heiratete Adolf Eggener aus Glees (1877). Sie wohnten dann 1928 gegenüber vom Amt in der späteren Amtskasse. Er handelte mit Kurzwaren wie Knöpfen und auch mit Vögeln. Vielleicht wurde er deshalb „Vüjels Adi“ genannt. Der Name kommt aber wahrscheinlich von dem Vornamen seiner Schwiegermutter. Feigel-Vogel-Vögel war ein nicht seltener jüdischer Vorname. Vögel Winter ist sehr alt geworden (* 1821, + 1909), hat ihren Mann sicher um viele Jahre überlebt und stammte zudem mit hoher Wahrscheinlichkeit auch aus Kempenich. Der Name solcher alten Leute ist oft zum Hausnamen geworden. Der Sohn von Adolf, Levi, 1907 in Kempenich geboren und verheiratet mit Elsa Bender aus Münstermaifeld, zog mit der Familie nach Appleton in Wisconsin. Adolf Eggener hat wohl am Schluss im Entenpfuhl im Haus von Sompe (heute Adams) gewohnt. Er starb 1941. Damit waren die letzten Juden weg.

Faktencheck zum Lager Rebstock

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Dieter Burgard moderiert die Veranstaltung in Ahrweiler. Foto: Martin Kraft/Wikimedia Commons

Anfang November ist die Gedenkstätte zur Erinnerung an die Opfer des Lagers „Rebstock“ in Marienthal eröffnet worden. Nur wenige Tage später haben Heimatforscher aus der Region in Leserbriefen Zahlen und Fakten in Frage gestellt, die auf Infotafeln an der Gedenkstätte genannt werden. Der Militärhistoriker Wolfgang Gückelhorn aus Bad Breisig, Initiator der Gedenkstätte, meint, damit werde nicht nur der Bürgerverein Synagoge Bad Neuenahr-Ahrweiler als Träger der Gedenkstätte in ein schlechtes Licht gerückt, sondern auch die beteiligten Kommunen, der Kreis Ahrweiler und die Sponsoren. Bei einer Veranstaltung mit dem Titel „Auf dem Prüfstand: Lager Rebstock – Zahlen und Fakten“ am Donnerstag, 11. Januar 2018, ab 18 Uhr in der ehemaligen Synagoge in Ahrweiler sollen deshalb die in Zweifel gezogenen Daten einem Faktencheck unterzogen werden. Kritiker der auf den Tafeln an der Gedenkstätte veröffentlichen Zahlen bekommen dort die Gelegenheit, ihre Zahlen und Fakten mit Primärquellen zu belegen. Dieter Burgard, Bürgerbeauftragter des Landes Rheinland-Pfalz und Sprecher der Landesarbeitsgemeinschaft der Gedenkstätten und Erinnerungsinitiativen zur NS-Zeit in Rheinland-Pfalz, moderiert die Veranstaltung.

Vier-Milliarden-Spende für die Wimbacher Kapelle

Weltwirtschaftskrise und Inflation brachten das Bauprojekt in die Bredouille

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Der heute als Stadtarchiv dienende Blankartshof in Ahrweiler wechselte vor 35 Jahren von einer Erbengemeinschaft in den Besitz der Stadt über.

1. Dezember:

  • Am ersten Tag des neuen Monats ist es genau 130 Jahre her, dass der erste Zug über die Ahrtalstrecke bis hinauf nach Altenahr fuhr.

2. Dezember:

  • Heute vor zehn Jahren wurde in Bad Neuenahr erstmals die Weihnachtsgeschichte als „Lebende Krippe“ aufgeführt. Fast 1000 Kinder und Erwachsene schauten damals zu.

3. Dezember:

  • Der heutige Samstag ist der 75. Geburtstag von Rudolf Schmitt, der von 2001 bis zu seinem Tod im Jahr 2010 Seelsorger der katholischen Pfarreiengemeinschaft Obere Grafschaft war. Schmitts Wahlspruch ist unvergessen: „Wir sind vielleicht nicht die beste Pfarrei, bestimmt aber eine der fröhlichsten!“
  • Grund zum Feiern haben heute die Mitglieder der Niederlützinger Karnevalsgesellschaft „Blau-Weiß“: Auf den Tag genau vor 50 Jahren wurde im Gasthaus der Geschwister Schmitz ihre Gesellschaft gegründet. Hans-Willi Wolf ist damals zum Gründungsvorsitzenden gewählt worden.

4. Dezember:

6. Dezember (Nikolaustag):

  • Am Nikolaustag des Jahres 1901 erblickte Hans Matschulla das Licht der Welt; sein Geburtstag jährt sich heute zum 115. Mal. Arbeiten des Malers, Bildhauers und Mitgründers der 1941 ins Leben gerufenen Are-Künstlergilde sind heute an vielen Stellen des AW-Kreises zu finden: Von Matschulla stammen beispielsweise das Hochkreuz auf dem Ahrtor-Friedhof in Ahrweiler, die Gruppe des St. Josefs-Seitenaltars in der St.-Johannes-Kirche Brohl und ein Holzrelief des heiligen Georg in der Burgkapelle „St. Antonius“ in Kreuzberg.

7. Dezember:

  • Auf diesen Mittwoch fällt der 65. Geburtstag von Kurt Quarz (CDU), der ab 1999 als Nachfolger von Lorenz Degen (SPD) Ortsvorsteher von Sinzig war.

8. Dezember:

  • Heute vor 95 wurde in Koblenz Heinz Korbach geboren. Beim Wiederaufbau nach dem Zweiten Weltkrieg gehörte er zu den Männern der ersten Stunde – im Koblenzer Stadtrat, im Landtag von Rheinland-Pfalz und als Bürgermeister von Weißenthurm. Von 1965 bis 1973 war Korbach Landrat des Kreises Ahrweiler, bevor er 14 Jahre lang als Regierungspräsident die Bezirksregierung Koblenz führte. Heinz Korbach, der zu den Vätern des Rotweinwanderwegs gehört, starb im Jahr 2004.

9. Dezember:

13. Dezember:

  • Am heutigen Dienstag vor 85 Jahren, am 13. Dezember 1931, gründeten 14 Schützengesellschaften aus dem Kreis Ahrweiler den Schützenbund Rhein-Ahr. Neben dem drei Jahre zuvor gegründeten Brohltal-Schützenbund und dem Schützenbezirksverband Pellenz ist der Schützenbund Rhein-Ahr heute einer von drei Schützenbezirksverbänden, denen Schützengesellschaften aus dem Kreis Ahrweiler angehören.

15. Dezember:

  • Zwei Dutzend Frauen und Männer gründeten heute vor 15 Jahren im Hotel „Düsseldorfer Hof“ in Rolandseck die Karnevalsgesellschaft „Fährnarren Rolandseck“ und wählten Klaus Klein, den Initiator der Gründung, zum Vorsitzenden. Mit dem neuen Verein wollten die Karnevalisten aus dem Ort an die „Grosse Rolandsecker Carnevals Gesellschaft“ anknüpfen, die bis in die 1920er Jahre hinein in Rolandseck die Narretei pflegte.

16. Dezember:

  • Im sauerländischen Menden starb heute vor 260 Jahren, am 16. Dezember 1756, der Orgelbauer Balthasar König. Aus seiner Werkstatt stammt ein halbes Dutzend Orgeln in Kirchen des Kreises Ahrweiler.
  • Auf den Tag genau vor 150 Jahren gründeten 45 Männer und eine Frau den Darlehnskassenverein für die Bürgermeisterei Antweiler als ersten Darlehenskassenverein im heutigen Kreis Ahrweiler. Damit legten sie zugleich den Grundstein für die heutige Volksbank RheinAhrEifel.
  • Heute vor 55 Jahren machte sich die Tennisabteilung, die im Jahr 1957 innerhalb des Turnvereins Bad Niederbreisig 06 gegründet worden war, selbständig und gründete den Tennisclub „Blau-Weiß“ Bad Breisig.
  • Heute vor zehn Jahren trug sich der damalige Bundespräsident Horst Köhler ins Goldene Buch des Kreises Ahrweiler ein – anlässlich der Aufzeichnung des ZDF-Weihnachtskonzerts in Maria Laach für das Jahr 2006.

19. Dezember:

  • Am 19. Dezember 1926, heute vor 90 Jahren, weihte Anton Hammes, damals Dechant in Adenau, die katholische Pfarrkirche „St. Josef und St. Hubertus“ in Wimbach ein. Weil die Inflation die Finanzierung durcheinander gebracht hatte, war an dem kleinen Gotteshaus drei Jahre lang gebaut worden. Um das Bauprojekt zu retten, wurden allein bei der Grundsteinlegung fast vier Milliarden Mark gespendet.
  • Am heutigen Montag von 75 Jahren wurde in Engers der seit Jahrzehnten in Ahrweiler lebende Heimatforscher, -autor und Rektor i.R. Hans-Georg Klein geboren.

20. Dezember:

  • Am 20. Dezember 1951, heute vor 65 Jahren, starb der Trierer Erzbischof Franz Rudolf Bornewasser, Ehrenmitglied der St.-Sebastianus-Bürgerschützengesellschaft Ahrweiler.
  • Im Rahmen der Bonn-Berlin-Ausgleichsvereinbarung wurde heute vor 20 Jahren die Tourismus & Congress GmbH Bonn/Rhein-Sieg/Ahrweiler gegründet.

22. Dezember:

  • Am 22. Dezember 1936, heute vor 80 Jahren, starb Josef Dickopf, der ab 1924 bis zu seinem Tod Pfarrer in Ahrweiler war und an den dort bis heute die Josef-Dickopf-Straße erinnert.
  • Am 22. Dezember 1981, heute vor 35 Jahren, kaufte die Stadt Bad Neuenahr-Ahrweiler von der Erbengemeinschaft Jarre den 300 Jahre zuvor erbauten Blankartshof in der Ahrhut in Ahrweiler. Nach umfassender Sanierung zog dort im Jahr 2005 das Archiv der Kreisstadt ein.

24. Dezember (Heiligabend):

  • Heute vor 15 Jahren starb in Bad Bodendorf Heinrich Holstein, der vom 7. Juni 1963 bis zum Sommer 1983 Bürgermeister der Stadt Sinzig gewesen war.

26. Dezember:

  • Auf Anregung des Volksschullehrers Franz Ellerbrock wurde am zweiten Weihnachtstag des Jahres 1896, heute vor 120 Jahren, in Nierendorf ein Kirchenbauverein gegründet. Damit wurde eine wichtige Voraussetzung dafür geschaffen, dass in den Jahren 1898 und 1899 oberhalb der später nach ihm benannten Franz-Ellerbrock-Straße die Katholische Filialkirche „St. Peter und St. Vinzenz“ gebaut werden konnte.

27. Dezember:

  • Der heutige Dienstag ist der 90. Geburtstag des von der Mosel stammenden Pfarrers i.R. Hans Buschmann. Nachdem er im Dezember 1993 in den Ruhestand gegangen war, zog er nach Sinzig, betreute aber noch die Gläubigen der katholischen Pfarrgemeinde „St. Michael“ in Franken und sorgte damit für eine wesentliche Entlastung des Sinziger Pastors Gerhard Hensel.

29. Dezember:

  • Heute ist der 500. Todestag des 1477 in Miltenberg am Main geborenen Johannes Butzbach, Prior der Abtei Laach. Er gilt heute als bedeutender Vertreter des rheinischen Klosterhumanismus.
  • Am 29. Dezember 1851, heute vor 165 Jahren, wurde Friedrich Wilhelm Beinhauer in sein Amt als Bürgermeister von Remagen eingeführt. Während seiner 28-jährigen Amtszeit wurden in der Stadt eine Petroleum-Straßenbeleuchtung eingeführt, die Kirchstraße gepflastert und der Marienbrunnen auf dem Markplatz erbaut.
  • Heute vor 40 Jahren, am 29. Dezember 1976, starb die Malerin, Gesangs- und Klavierlehrerin Marga Plachner-Nückel, die schon bald nach Gründung der Vereinigung Anfang 1041 Mitglied Are-Künstlergilde geworden war.

30. Dezember:

  • In Altenburg gibt es traditionell einen Rosenmontagszug. Jecken aus dem Ort, die diesen Umzug seit Jahren organisierten, gründeten am 30. Dezember 2011, heute vor fünf Jahren, in der Gaststätte „Im Wurstkessel“ den Fastelovendsverein „Aleburje Breiede“. Damit wollten sie nicht nur für den Umzug und weitere närrische Aktivitäten eine rechtsfähige Grundlage schaffen.

31. Dezember (Silvester):

  • Am 31. Dezember 1726, heute vor 290 Jahren und 135 Jahre nach seinem Tod, wurde Luigi von Gonzaga von Papst Benedikt XIII. heiliggesprochen. Besser bekannt unter dem St. Aloisius, wird er längst auch in vielen Orten des Kreises Ahrweiler verehrt, ganz besonders in Ahrweiler, wo etwa die Grundschule seinen Namen trägt.
  • Wegen Nachwuchsmangels und Überalterung verließen die Vinzentinerinnen heute vor 40 Jahren, zum Jahresende 1976, das Alten- und Pflegeheim „St. Vinzenz“ in Heimersheim. Die katholische Pfarrgemeinde „St. Mauritius“, die damals für die Ordensfrauen in die Bresche sprang und die Trägerschaft übernahm, teilte der Öffentlichkeit vor wenigen Wochen mit, dass das Heim im Laufe des Jahres 2017 geschlossen wird.
  • Der letzte Tag des Jahres 2016 ist zugleich der 15. Todestag von Hermann Comes. Der Oberwinter engagierte sich jahrzehntelang in der Kommunalpolitik, als Gerichtsschöffe, Heimatforscher und leidenschaftlicher Schütze. Außerdem war er Lokaljournalist für die Rhein-Zeitung im Stadtgebiet unterwegs. Nicht zuletzt aber war Fuchs „Erfinder“ und 19 Jahre lang Organisator des Goldenen Nachmittags, zu dem die Stadt Remagen einmal jährlich sämtliche Einwohner in die Rheinhalle einlädt, die 75 Jahre und älter sind oder die noch im jeweiligen Jahr 75 Jahre alt werden.

Das AW-Wiki ist Thema beim nächsten Bonner Webmontag

webmontag„Das AW-Wiki – eine Mitmach-Enzyklopädie für den Landkreis Ahrweiler“ – um dieses Thema geht es beim nächsten „Webmontag“ am Montag, 19. September, ab 19 Uhr im Waschsalon Innovation Point an der Kaiserstraße 1b in der Nähe des Bonner Hofgartens. Den Beginn einer etwa 40-minütigen Präsentation bildet ein Überblick über die Stadt- und Regionalwikis, bevor es um Vorgeschichte, Gründung und Entwicklung des AW-Wikis geht.

Mit inzwischen etwa 20.000 Artikeln und 10.000 Fotos zu Land und Leuten an Ahr, Brohl- und Vinxtbach hat sich das AW-Wiki, das im kommenden Jahr zehn Jahre alt wird, zu einer der größten Websites seiner Art im deutschsprachigen Raum entwickelt. Zum Schluss gibt es Tipps für den Aufbau von Stadt- und Regionalwikis. Anton Simons, Gründer des AW-Wikis, referiert. Anschließend ist Zeit für Fragen und Diskussion. Der Bonner Webmontag ist ein informelles Zusammentreffen webaffiner Menschen, die bei einem Kaffee oder Bier Kontakte knüpfen und sich über aktuelle Entwicklungen im Web austauschen möchten. Alle Interessierten sind willkommen; der Eintritt ist frei.

Der Kreis Ahrweiler – ein Kind des Wonnemonats

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Einer der drei Motorwagen der Elektrischen Gleislosen Bahn auf dem Marktplatz in Ahrweiler. Hinten links ist die Niederhutstraße zu sehen.

Der Mai ist der Monat des Aufbruchs, der Gründungen und Grundsteinlegungen, der Eröffnungen und Einweihungen, der Freigaben und Konsekrationen, wie ein Blick ins Archiv zeigt. Im Wonnemonat jährt sich aber auch ein Unglück, bei dem vor 70 Jahren in der Nähe von Honerath sechs Männer starben – als späte Opfer des Zweiten Weltkriegs, der ein Jahr zuvor zu Ende gegangen war.

1. Mai

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    Der ehemalige Grundstein erinnert heute im Bad Breisiger Kurpark an das einstige Kurhaus.

    Am 1. Mai 1876, am heutigen Sonntag vor 140 Jahren, legten Freimaurer den Grundstein für das im Jahr 2005 geschlossene und im Januar 2011 abgerissene Kurhaus von Bad Breisig. Der Museums- und Heimatverein des Kurstädtchens sicherte diesen Grundstein beim Abriss, ließ ihn von dem Steinmetz Ralf Bell-Schäffgen aufarbeiten und mit einem Sockel sowie einer Basalt-Abdeckung als Schutz versehen. Im August 2014 stellte der Verein den Stein zur Erinnerung wieder im Kurpark auf – zwar nicht in der Senke im Gelände, in der das Kurhaus einst stand, wohl aber wenige Meter davor, auf dem Weg dorthin. Männergesangverein „Liedertafel“ 1884 Bad Breisig und Männergesangverein „Sängerbund“ 1908 Oberbreisig gestalteten die Feststunde musikalische.  Und der katholische Pfarrer Günter Marmann sowie die evangelische Pfarrerin Inge Gaebel weihten den Stein als lebendigen Stein des Kurhauses ein, „in dem es Heilung gab und das Leben steppte“, wie es bei der Feier hieß.

2. Mai

  • Am 2. Mai 1861, vor 155 Jahren also und knapp zwei Jahre nach Baubeginn, weihten Hochwürden Reinhard Meyer, damals Pfarrer der Katholischen Pfarrgemeinde „Mariä Verkündigung“ Altenahr, und seine Amtsbrüder aus Dernau, Rech, Mayschoß, Kirchsahr und Houverath die Kapelle zur schmerzhaften Muttergottes in Reimerzhoven ein. Der Bau war notwendig geworden, nachdem die alte Kapelle, die etwas weiter flussabwärts an der Gemarkungsgrenze zu Laach gestanden hatte, bei der Ahr-Hochwasserkatastrophe am 21. Juli 1804 weggerissen worden war. Von der alten Kapelle ist später lediglich eine im Schlamm steckende Glocke wiedergefunden worden. Ein Basaltkreuz, in die Weinbergsmauer eingelassen, markiert noch heute den ehemaligen Standort.

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Der Vorstand der Ökumenischen Flüchtlingshilfe Rhein-Ahr mit ihrem Ehrenvorsitzenden Klaus Neufang (3.v.r.) nach der Mitgliederversammlung vom Juni 2016: Falko Ritter (v.l.)), Pastor Friedemann Bach, Imad Mado, Werner Rex und Heinz Söndgen sowie Pélagie Wurms (v.r.) und Maria Müller. Foto: Eberhard Thomas Müller

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20.000 Geschichten zur Kreis-Geschichte

Ehrenamtliche stehen Interessierten bei der AW-Erlebnismeile Rede und Antwort zum AW-Wiki sowie zu OpenStreetMap und Freifunk

Weinkönigin
Mit fast 100.000 Aufrufen zählt die Seite „Weinkönigin“ zu den beliebtesten im AW-Wiki.

„Der Kreis Ahrweiler in 20.000 Geschichten“ – unter diesem Motto steht die Beteiligung des AW-Wikis, des Regionalwikis für den Kreis Ahrweiler, an der AW-Erlebnismeile am Sonntag, 22. Mai, am Ahr-Ufer in Bad Neuen­ahr. Zwischen Pius-Wiese, Rosengarten und auf dem Gelände des Peter-Joerres-Gymnasiums prä­sentieren insgesamt 140 Aussteller von 11 bis 18 Uhr, was der AW-Kreis alles zu bieten hat. Am AW-Wiki-Infostand am Rosengarten in der Nähe der Amseltalbrücke steht allen, die sich für die Kulturgeschichte des Kreises interessieren, und allen, die beim weiteren Aufbau des Wikis helfen möchten, ein Team ehrenamtlicher AW-Wiki-Autoren Rede und Antwort. Der Stand versteht sich dabei als Anlaufstelle für alle, die sich für qualitativ hochwertige frei verfügbare Inhalte zum Kreis Ahrweiler im Internet engagieren. Außer geschriebenen Texten gehören dazu Fotos, Videos, Audios und geografische Karten. Neben OpenStreetMap ist die ebenfalls nichtkommerzielle Freifunk-Initiative am Stand vertreten; sie widmet sich dem Aufbau und Betrieb eines freien Funknetzes aus selbstverwalteten lokalen Computernetzwerken.

Rosengarten

AW-Wiki, OSM und Freifunk bauen ihren Gemeinschaftsstand in der Nähe des Rosengartens auf. Foto: AW-Wiki

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Jubiläen und Jahrestage in der Woche vom Montag, 1., bis Sonntag, 7. Februar 2016

1. Februar:

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Der aus Solingen stammende Schmiedemeister Carl Moses legte vor 115 Jahren den Grundstein für das heutige Kaufhaus Moses in Bad Neuenahr.

  • Der erste Tag im Februar ist der Namenstag von St. Severus von Ravenna, dem Schutzheiligen der Wollweberzunft Adenau. In früheren Zeiten wurde der heilige Severus nicht nur von den Webern und Spinnern und von den Tuch-, Strumpf-, Handschuh- und Hutmachern um Hilfe angerufen, sondern auch von den Polizisten.
    Anna-Lena Friedsam, das Tennis-As aus Oberdürenbach, kann an diesem Tag ihren 22. Geburtstag feiern.
  • Carl Moses, ein Schmiedemeister aus Solingen, eröffnete vor genau 115 Jahre an der Jesuitenstraße 13 in Bad Neuenahr eine Wagen- und Hufschmiede und wenig später ein „Ladengeschäft für Haus- und Küchengeräte“, den Vorgänger des späteren Kaufhauses Moses.
  • Vor genau 60 Jahren starb Richard Spessart, der Namensgeber des oberhalb von Sinzig über die Ahr führenden Spessart-Stegs.
  • Und auf den Tag genau vor zehn Jahren nahm die Leitstelle Demenz im Kreis Ahrweiler in der Caritas-Geschäftsstelle im ehemaligen Bahnhofsgebäude von Ahrweiler ihre Arbeit auf. Sie war eines von acht Modellvorhaben in Rheinland-Pfalz, das eine bessere Versorgung von Menschen mit Demenz-Erkrankungen erreichen sollte. Die Projektphase endete zunächst zum 31. Dezember 2010, wurde dann aber mehrfach verlängert. Weil Pflegekassen, Land und Kommunen keine weitere finanzielle Unterstützung gewährten, musste die Leitstelle dann aber zum 31. Dezember 2014 schließen.
  • Die Westerwälderin Anette Gotter kann an diesem Tag ihr Fünfjähriges als Leiterin der Grundschule „Am Maar“ in Niederdürenbach feiern. Dieses Amt übernahm sie von Hans Willi Kempenich übernommen, der ab 1997 Schulleiter war.
  • Am 1. Februar 1941, vor 75 Jahren also, wurde der Widerstandskämpfer Karl Schapper in Berlin-Plötzensee hingerichtet. Von 1925 bis zu seiner Verhaftung im Jahr 1939 hatte Schapper, der zum frühen christlichen Widerstand gegen Hitler gehörte, in Niederbreisig gelebt.

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Runde Geburtstage im Jahr 2016

Eine ganze Reihe von Persönlichkeiten, die sich im Kreis Ahrweiler einen Namen gemacht haben, kann, im neuen Jahr 65. Geburtstag feiern. Dazu zählen etwa Hermann-Josef Romes (* 24. März), ehemaliger Bürgermeister der Verbandsgemeinde Adenau, Karl-Heinz Sundheimer (* 31. März), langjähriger Vorsitzender der CDU-Kreistagsfraktion, und Hubert Pauly, der 2015 von den Ahrwinzern zum zweiten Mal zum Weinbaupräsident gewählt wurde. Das ergab eine Recherche im AW-Wiki, dem Regionalwiki für den Kreis Ahrweiler.

Ihren 70. Geburtstag können im neuen Jahr feiern: Werner Rössel (* 14. August) aus Ahrweiler, Domprobst in Trier, Erdmute Wittmann, die von 1984 bis 2006 als evangelische Pfarrerin in Remagen und Sinzig arbeitete, und der in Nierendorf lebende Metallbildhauer Friedhelm Pankowski.

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Jubiläen und Jahrestage 2016

Der Untergang der französischen Armee in Russland 1812/13 ließ Napoleons Stern sinken; seine Herrschaft, die sich auch über linksrheinische Gebiete erstreckte, zerbrach. Im Zuge der territorialen und politischen Neuordnung Mitteleuropas, die darauf folgte, kamen die Rheinlande auf dem Wiener Kongress 1814/15 zu Preußen. Die Geburtsstunde des Kreises Ahrweiler und des früheren Kreises Adenau als Teilen der preußischen Rheinlande schlug dann im Jahr darauf, am 14. Mai 1816. Franz Heinrich von Gruben, Miteigentümer von Schloss Gelsdorf, wurde erster Landrat des AW-Kreises. Zuvor war er Bürgermeister von Gelsdorf und Kreiskommissar des 1932 aufgelösten Kreises Adenau.

Guten Grund zum Feiern hat im neuen Jahr aber auch die Volksbank RheinAhrEifel eG als Zusammenschluss von 59 einst selbständigen Volksbanken. Die älteste von ihnen, der ehemalige Spar – und Darlehenskassenverein für die Bürgermeisterei Antweiler, wurde vor 150 Jahren gegründet. Auch in Antweiler hatte man damals von den Ideen Friedrich Wilhelm Raiffeisens zur genossenschaftlichen Selbsthilfe gehört. So kam es, dass 45 Männer und eine Frau dort am 16. Dezember 1866 den ersten Darlehenskassenverein im heutigen Kreis Ahrweiler gründeten. Älter ist, eifelweit gesehen, lediglich der Bitburger Bankverein. Diese Informationen sind Ergebnis einer Recherche im AW-Wiki.

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